Mordreds Tales
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Outtakes und Gedankensplitter

Wie soll das Kind heißen?


So, nun habe ich eine Idee für eine Short Story, aber keine solche für den Titel. Was mache ich da nur? Die Geschichte schreiben und in der Versenkung verschwinden lassen? Ist nicht sinnvoll. Dann könnte ich mir die Schreibarbeit sparen. Die Geschichte gar nicht erst schreiben? Schade um die Idee. Mir einen unsinnigen Titel aus den Fingern saugen? Einen Titel, der am Ende nicht wirklich passt? Bringt's auch nicht. Na mal sehen. Vielleicht hat ja irgendjemand eine tolle Idee.

Man sagt, es ziehe einen Verbrecher stets zum Tatort zurück. Für Louis hatte es den Anschein, dass diese Aussage auch für Ermittler gilt, denn das Zimmer, in dem die Toten gefunden wurden, kam ihm bekannt vor.

„Erinnere mich bitte daran, der Direktion zu raten, Zimmer 348 nicht wieder zu vermieten. Auf dem Zimmer liegt ein Fluch.”

Sein Partner sah Louis verwirrt an. Wäre das Leben ein Cartoon, stünde über Devons Kopf jetzt ein großes Fragezeichen.

„Der Bankier vor einem Jahr”, versuchte Louis, seinem Partner auf die Sprünge zu helfen. „Gleiches Hotel, gleiches Zimmer.”

„Oh!”

Louis blieb in der Tür stehen und sah sich um. Auf dem Bett lag die Leiche einer Frau. Ihr langes blondes Haar lag unordentlich über ihren Schultern. Ihr Gesicht lag im blutverschmierte Kissen, die Arme lagen neben ihrem Kopf, als hätte sie sich vor ihrem Tod auf ihre Hände gestützt. Etwa eineinhalb Meter vom Bett entfernt lag ein untersetzter Mann, der im Gegensatz zur Frau bis auf die Hosen bekleidet war, in einer Blutlache. Sein weißes Hemd war rote vom Blut, das aus einem Loch in der Brust geflossen war.

„Warum können die Menschen nicht einfach Freunde sein?”, dachte Louis laut.

„Weil wir sonst arbeitslos wären”, antwortete eine Frauenstimme. „Hast Du die Nacht gut überstanden?”

„Habe ich, liebste Margaret, danke der Nachfrage. Wenngleich ich zugeben muss, dass es in meinem Alter anstrengender wird, dafür zu sorgen, dass Dein Verlobter an seinem Junggesellenabschied allein nachhause geht.”

Maggie, die eben noch damit beschäftigt war, das Bett zu untersuchen, drehte sich um und lächelte.

„Vielleicht bringst Du Devon das nächste mal einfach nur nachhause, anstatt Dich zu opfern und die Dame, die es auf ihn abgesehen hat mit zu Dir zu nehmen.”

„Vielleicht”, entgegnete Louis schnippisch, „sorgst Du einfach dafür, dass es kein nächstes Mal gibt. Ich finde, eine Mrs. Stanz in Devons Leben reicht.”

Devon gab seinem Partner die dritte Kopfnuss an diesem Morgen, beugte sich zu Maggie herab und gab ihr einen Kuss.

„Hör nicht darauf, was der böse Onkel sagt.”

Louis verkniff sich eine Bemerkung und betrachtete die Leichen. Ein sauberer Schuss in den Hinterkopf bei der Frau und ein nicht ganz sauberes Loch in der Brust des Mannes. Die Deutsche wurde also offenbar hingerichtet, während der Ehemann schnell aus dem Weg geräumt werden musste. Die Situation ließ vermuten, dass Frau und Mann vor ihrem Tod Sex hatten. Zumindest würde das die vollständige Nacktheit der Toten und das Fehlen der Hose des Mannes erklären. Aber das war nur eine Vermutung.

„Der eifersüchtige Ehemann?”, fragte Devon.

„Keine Ahnung. Aber solange wir nicht wissen, wer der Mann ist, ist das eine etwas voreilige Spekulation.” Louis sah die Leiterin des Spurensicherungsteams an. „Habt Ihr eine Ahnung, wer der Mann ist, Maggie?”

„Der Ehemann. Seine Brieftasche mit Führerschein ist eingetütet.”

So viel zur Theorie über den eifersüchtigen Gatten. Bei einer Person wie der Deutschen musste man wahrscheinlich nicht lange nach Verdächtigen suchen. Ein kometenhafter Aufstieg bringt eine Menge Menschen mit sich, die etwas gegen den Aufsteigenden haben. Allerdings, dachte Lou, würde es vielleicht eine lange Suche werden den Täter aus der Liste der Verdächtigen zu filtern.

„War der Doc schon hier?”, unterbrach Devon Lous Gedanken.

„Hab ihn noch nicht gesehen. Wann wurden die beiden gefunden?”

„Meinen Informationen nach vor zwei Stunden, also kurz nach fünf. Und der Doc, ist hier”, erklang es von der Tür. „Sie müssen mir schon die Zeit lassen, den Weg hierher zu finden, meine Herren.”

Der Doc stopfte sich den letzten Bissen seines Frühstückbrötchens in den Mund und betrat das Zimmer. Er warf einen flüchtigen Blick auf die Leichen, suchte auf dem Boden nach einer freien Stelle und stellte seine Tasche ab.

„Will jemand raten, woran die Verstorbenen gestorben sind?”

„Sie wurden vergiftet”, mutmaßte Louis scherzhaft. „Mit Blei würde ich sagen. Mich beschäftigt eher die Frage nach dem Wann.”

Der Doktor griff in seine Tasche und holte das Thermometer heraus.

„Haben wir gleich.”

Louis drehte sich zu seinem Partner um.

„Schon klar”, murrte Devon. „Ich befrage das Personal.”

„Wollte ich gerade übernehmen. Aber wir können 's uns teilen.”

Devon nickte und die Detectives machten sich auf den Weg in Richtung Lobby. „Gegen acht gestern Abend”, rief der Doktor ihnen nach. Devon hob dankend die Hand, während Louis den Aufzug rief.

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31.05.2021
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